Liebe Leserinnen und Leser,
das war also der Wohnprojektetag 2023: Gute Stimmung, spannende Vorträge und Workshops sowie viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Wir danken herzlichst allen Mitwirkenden, Helfenden und Gästen.
Der Wohnprojektetag ist als Forum und Platz des Austauschs über neue Wohnformen gedacht: Passend dazu haben Bettina Noesser und Claudia Thiesen über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen. Im Workshop der Soziologin Dr. Hater ging es um Bildung eines gemeinschaftlichen Konsenses, an dem viele beteiligt sind. Materialien aus diesen Veranstaltungen stehen auf dieser Seite zur Ansicht bereit.
Schauen wir einmal genau hin: Was konnten wir mitnehmen?
Suffizienz als Leitwert
Die Grundlage für Überlegungen, aller mit dem Bauen beschäftigten, sollten die Dimensionen Nachhaltigkeit, Teilhabe und Eigenart sein. Dieser Denklogik folgend, führt der Vortrag von Bettina Noesser (Architektin und Mitgründerin des Vereins STADTRAUM 5und4) durch die Planungsüberlegungen und macht dabei insbesondere zwei Dinge deutlich:
Die erforderliche Nachhaltigkeit lässt sich ohne ein anderes Verständnis des Erforderlichen nicht erreichen. Suffizienz, also die Besinnung auf das Benötigte, nicht das Machbare, ist die Grundlage dafür, dass Effizienz und Konsistenz ihre Wirkung entfalten können. Mit anderen Worten: Bessere Lösungen helfen nur dann, wenn sie uns glücklich machen.
Das „neuen Bauen“ ist nicht das Alte mit mehr Dämmstoff und mehr Technik, sondern ein anderes Bauen in vielen Dimensionen. Dabei geht es vor allem um neu gedachte Grundrisse, Nutzungsteilungen und Nutzungsflexibilitäten. Technik kann diese Prozesse unterstützen, sollte aber nicht im Mittelpunkt stehen. Wiederverwendung von lokalen Materialien schafft weiteren Mehrwert.
Ergebnis solcher Überlegungen sind nicht nur ökologisch gute Gebäude, sondern Projekte mit hoher sozialer und ästhetischer Qualität. Gemeinschaftliche Wohnprojekte sind besonders geeignet, diesen neuen Weg vorzuzeichnen. |