1985-2025 – Nach 40 Jahren löst sich der Verein Neues Wohnen im Alter e.V. auf

Mit dem 40-Jahres-Jubiläum teilt der Verein „Neues Wohnen im Alter – Arbeitsgemeinschaft zur Förderung selbständiger Wohn- und Hausgemeinschaften mit Älteren“, NWiA e.V. am 27.11.25 seine Auflösung zum Jahresende 2025 mit. Die von der Stadt Köln seit 2008 geförderte Beratung durch NWiA entfällt; das bisher in Kooperation mit der Stiftung Trias und der MitStadtZentrale, MSZ, aufgebaute WohnPortal Köln-Bonn wird von der MSZ weitergeführt. Die Themen bleiben weiterhin mehr als aktuell, die Nachfrage durch Gruppen, die im Mietmodell gemeinschaftlich statt einsam wohnen wollen steigt – auch in Köln.

Ulrike Petersen, Vorständin Forum gemeinschaftliches Wohnen Bundesvereinigung hält die Jubiläumsrede

Ulrike Petersen, Gründungsmitglied und Vorständin des „Forum für gemeinschaftliches Wohnen Bundesvereinigung“ , fgw e.V., zeigte in der Jubiläumsrede auf, wie der Verein NWiA „den bundesweiten Austausch von Wohnprojektgruppen mit angestoßen, den fgw e.V. mitgründete und die damalige Wohnprojekteszene maßgeblich mitgeprägt hat“. Der bundesweite Zusammenschluss wollte Interessierte informieren, Wohngruppen vernetzen und das Thema „Gemeinschaftliches Wohnen“ verstärkt in die Öffentlichkeit tragen. NWiA e.V. wurde die erste von inzwischen 24 Regionalstellen des Forums. Ulrike Petersen wünschte sich, dass trotz dem Wegfall der Beratungsstelle NWiA die bestehenden Projekte von der Stadt Köln weiter gehegt, gepflegt und neue entwickelt werden. Sie dankte Almut Skriver von der MitStadtZentrale dafür, dass diese ab 2026 die Regionalstelle des Forum weiterführen wird.

In der ersten Podiumsrunde wurde Christoph Wild vom Paritätischen begrüßt, in dem NWiA Mitglied ist und der das WohnPortal finanziell unterstützt hat. Josef Ludwig, dem ehemaligen Leiter des Kölner Amts für Wohnungswesen und Förderer von NWiA haben „gemeinschaftliche Projekte wie LEDO besonders gefallen“, Kölns größtes inklusives Wohnprojekt von 2009. Bis 2016 wurden zehn gemeinschaftliche Mietwohnprojekte von der Stadt Köln gefördert und überwiegend von der GAG realisiert. Bruni Beth, Seniorenkoordinatorin in Köln-Mülheim, erinnerte an den Masterplan altengerechte Quartiere und forderte mehr Mitwirkungsmöglichkeiten der Projektgruppen bei städtischen Konzepten zum gemeinschaftlichen Wohnen. Friederike Büttner von der Stadt Brühl dankte Kathleen Battke von NWiA für die kollegiale Beratung: „auch Verwaltung braucht Unterstützung“.

Brigitte Schäfer vom Verein BeginenVilla monierte, dass die Umsetzung neuer Projekte in Köln stockt und obwohl man im Entwicklungsgebiet Deutzer Hafen 10% der Wohnflächen für gemeinschaftliche Wohnprojekte bereit stellen will, leider bei der GAG aktuell kein neues gemeinschaftliches Projekt geplant sei. Angelika Ingendaay, erhoffte sich als Projektentwicklerin zukünftig mehr Dynamik durch den sog. Bauturbo der Bunderegierung und die Ankündigung des neuen Kölner Oberbürgermeisters Burmester, das Thema bezahlbares Wohnen – auch durch junge Genossenschaften – zur Chefsache zu machen.
 

Für dich vielleicht ebenfalls interessant …