525 genossenschaftliche Wohnungen und mehr – „aus dem Nichts heraus“

2015 gründete der Projektentwickler Andreas Courvoisier mit wenigen Mitstreitern die neue Baugenossenschaft wohnen & mehr in Basel. Sie bewarben sich auf das Westfeld getaufte Gelände des ehemaligen Felix-Platter-Spitals mit dem Konzept, dort ein lebendiges Quartier aufzubauen und erhielten den Zuschlag. Das städtebauliche Konzept stammt vom Büro Enzmann Fischer aus Zürich. Mithilfe anderer Genossenschaften, Förderungen – wie z. B. ein kommunales 2,5-Mio.-Projektentwicklungsdarlehen – und den zahlreichen Genossen, von denen viele nicht dort wohnen, konnten sie die Finanzierung sicherstellen. Die gemeinsame Vision von einem städtischen Labor und Experimentierfeld ließ das bisher größte junge Genossenschaftsprojekt der Schweiz entstehen.

Westfeld: Pavillons + Wohnhof
Wohnhof, Fotos Almut Skriver

Das Spital mit Schwerpunkt Altersmedizin wurde neben dem Altbau neu errichtet. 130 Wohnungen sind im denkmalgeschützten, ehemaligen Spitalgebäude entstanden, der Rest im benachbarten Wohnhof. Die letzte Bauetappe rundet diesen 2027 ab. Wohnen & mehr wollte neue Wohnformen erproben, vor allem aber bezahlbaren Wohnraum schaffen für alle Baseler:innen, die gemäß dem in der Stadt vorhandenen Mix in Bezug auf Alter, Nationalität und Einkommen ausgewählt werden.

Angebote im Westfeld
Westfeld: Führung Claudio Paulin, wohnen & mehr

Die Erdgeschosse der Gebäude wird durch verschiedene Gewerbe belebt, die alles Nötige für das tägliche Leben bieten: Supermarkt über Gastronomie, Kinderbetreuung, Kindersecondhandladen, Apotheke, Fitneßstudio, Atelierläden. Dort und in den drei Pavillons am Wohnhof liegen Beratungsstellen mit Bezug zum neuen Spital , ein Quartierszentrum und die Genossenschaftsgeschäftsstelle. Dass die Gewerbetreibenden bereits sehr früh für den Standtort begeistert werden konnten, war für das Gelingen des Quartiers besonders wichtig. Ebenso, dass die Genossenschaft keine Renditeerwartung erfüllen muss, sodass attraktive Konditionen geboten werden konnten. Die Infrastruktur kommt zudem auch den benachbarten Quartieren zugute, was wesentlich zur Akzeptanz des neuen Viertels beiträgt. Die Bedarfe waren vorher durch Quartiersumfragen und Nachbarschaftsworkshops ermittelt worden.

Das Quartier wurde gemäß den Richtlinien der 2000-Watt-Gesellschaft geplant und wird mit Grundwasserwärmepumpe, Fernwärme, Photovoltaik mit Speicher über eine eigene Quartiersgesellschaft versorgt.

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