Baugemeinschaften sorgen für neue Ideen – nicht nur in Wien

Kurt Hofstetter, Leiter der internationalen Bauausstellung IBA Wien 2022, stellte bei der Veranstaltung „Kölner Perspektiven“ am 16.10.23 die Wohnbauplanung in der Stadt Wien vor. Ein nettes Wiedersehen, denn er führte uns bei unserer Exkursion 2019 durch Wien Aspern und die Baugemeinschaftsprojekte dort.

Dass Wien eine der lebenswertesten Städte der Welt ist, hat auch mit der Wohnungsbaupolitik zu tun. Seit mehr als hundert Jahren ist die Stadt im Wohnungsbau aktiv, sodass heute ein Großteil der Bewohner:innen in bezahlbaren kommunalen Wohnungen lebt. Wien probiert auch immer wieder Neues aus: Smart Wohnen oder Wohngemeinschaften beispielsweise für Alleinerziehende. Die Kategorie „geförderter Wohnbau“ in der Stadtplanung schreibt einen 2/3-Anteil auf neuen Wohnungsbau-Flächen vor. Auf die Frage, ob das nicht „Enteignung“ sei, antwortet Hofstetter: „Es wird nur die Hoffnung“ (auf Wertsteigerung) „enteignet, kein Recht“.

Hofstetter betonte, dass gemeinschaftliche Wohnprojekte dazu beitragen, Innovationen in den Wohnungsbau einzubringen und daher von der Stadt durch besondere Vergaben von Grundstücken unterstützt werden. Die Bauträger beobachten sehr genau, welche neuen Ideen sich bewähren und übernehmen sie in ihre Planungen, eine Win-win-Situation für die ganze Stadt. Die Baugemeinschaft Gleis 21 im Wiener Sonnwendviertel, die wir auch besucht haben, erhielt als jüngste Auszeichnung den New European Bauhaus Prize .

Eine weitere interessante Initiative ist „Pocket Mannerhatten“ bei dem versucht wird, verschiedene Eigentümer:innen von Bestandsblöcken zur gemeinsamen Weiterentwicklung ihrer Immobilien zu bewegen, mit kollaborativen Sharing-Strategien.

Am 27.11. werden die Kölner Perspektiven mit dem „Kölner Diskurs“ fortgesetzt.

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