Zu Besuch beim Kinoabend einer Baugemeinschaft
Ein Beitrag von Martina Pfaff. Wo kann man einen aufrüttelnden und berührenden Dokumentarfilm zeigen, will man sich an der bundesweiten Dokumentarfilmwoche LETsDOK beteiligen?
Nichts leichter als das, kennt man eine Baugemeinschaft, die die notwendige Film- und Sound-Technik besitzt. Eingepackt in Decken, dazu Chips und Kölsch gab es im Gemeinschaftsgarten in Nippes den Film „National Bird“ (Wappenvogel) von Sonia Kennebeck zu sehen über das Thema Drohnen-Angriffe der USA in Afghanistan. Drei Aussteiger aus dem Drohnenprogramm berichten, wie sie ihre Angriffe erleben, was es mit ihnen macht und eine der Whistleblowerinnen reist sogar nach Kabul und erlebt die unerwartete Menschlichkeit der überlebenden Angehörigen – ein Angriff, bei dem ausschließlich Zivilisten starben und der deshalb einen Untersuchungsausschuss in den USA nach sich zog.
Mit diesem Film hat sich eine Gruppe von Film-Begeisterten in Kooperation mit den Filmnetzwerken WIFT Germany und LaDOC nun schon zum dritten Mal an der Dokumentarfilmwoche beteiligt und ist jedes Mal begeistert davon, was in gemeinschaftlichen Wohnprojekten möglich ist. Erst durch die Vernetzung der Nachbarn lässt sich so ein Abend auf die Beine stellen.
Das Echo bei den Zuschauern war auch in diesem Jahr überwältigend. Beim anschließenden Filmgespräch folgten trotz frischer Temperaturen etwa 40 Zuschauer den Antworten der eigens angereisten Komponistin Insa Rudolph und der Regisseurin Sonia Kennebeck, die aus New York per Video dazu geschaltet war.