Erfahrungsaustausch zur Grundstücksvergabe an Baugemeinschaften in Köln

Am 15.03. hat das Büro für gemeinschaftliche Wohnbauprojekte der Stadt Köln zu einem Erfahrungsaustausch geladen. Ziel war, aus dem Grundstücksvergabeverfahren an Baugemeinschaften auf dem Clouth-Gelände zu lernen. Julia Klehr leitet die Wohnungsbauleitstelle, wo das Büro für gemeinschaftliche Wohnbauprojekte angesiedelt ist. Sie hatte nicht nur die moderne stadt als Entwicklungsgesellschaft, sondern auch die MitStadtZentrale und Akteure des gemeinschaftlichen Bauens eingeladen, die am Clouth-Verfahren beteiligt waren.

Der von Simon Hubacher moderierte Tagesworkshop begann mit Input-Vorträgen zu den Themen Beratung, Ausschreibungsverfahren und Koordination der Planung von gemeinschaftlichen Projekten. Das 2014 vom hdak im Auftrag der modernen stadt durchgeführte Vergabeverfahren auf dem Clouth-Gelände wurde im Ganzen als gutes Verfahren bewertet: Die Bewerbung hatte nicht zu hohe Anforderungen für die Gruppen, die Auswahl traf eine Jury ganzheitlich, das koordinierte Genehmigungsverfahren lief gut. Aus der Perspektive der Gruppen wurde die Unklarheit über die Grundstückszuschnitte in der Bewerbung als größtes Problem gesehen, das man in Zukunft vermeiden sollte. Für Ideen zum „Mehr als Wohnen“ gab es am Ende leider zu wenig Platz.

Wie das soziale und kulturelle Kapital von engagierten Gruppen gehoben und für neue Quartiere nutzbar gemacht werden kann ist bei hohen Grundstücks- und Baukosten eine große Herausforderung. Um eine höhere soziale Mischung innerhalb der Projekte zu erreichen, bieten sich gemeinschaftliche Eigentumsformen und Anteile geförderter Wohnungen an. Gemeinschaftliche Wohnprojekte können vorbildlich sein, z. B. wenn sie individuelle Räume reduzieren und sich Gemeinschaftsraum leisten, in dem Nachbarschaft auch über das eigene Haus hinaus gepflegt werden kann. Wie man mit guten Ausschreibungen die Balance halten kann, genug Freiheit für innovative Konzepte zu bieten, aber auch eine gerechte Auswahl treffen zu können, wird die Aufgabe für zukünftige Verfahren in Köln sein.

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