On tour mit der GAG – gemeinsam, inklusiv, in jedem Alter

Wie die Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG gemeinschaftliches Wohnen umsetzt, zeigte Sabine Seitz, Referentin für neue Wohnformen, anhand von drei aktuellen Beispielen: Das gemeinschaftliche Miet-Wohnprojekt Futur3 in Kalk, eine Demenzwohngruppe in Humboldt-Gremberg und Inklusiv-Wohnen im Sürther Feld. Mit dabei waren Mitarbeitende des städtischen Büros für gemeinschaftliche Wohnbauprojekte, der Entwicklungsgesellschaft moderne stadt und der MitStadtZentrale.

Gemeinschaftliche Mietwohnprojekt Futur 3 – Foto Almut Skriver, MSZ

Futur 3 ist ein Mietwohnprojekt, das 2021 in 28 geförderte Wohnungen im Neubauquartier der GAG in Köln-Kalk einzog. Es gibt viele kleine, aber auch größere Wohnungen für Familien und WGs. So ist für alle Generationen etwas dabei. Die Beteiligten sind Einzel-Mieter*innen und finanzieren die Gemeinschaftsräume über einen Mietzuschlag. Ihr Verein hat einen Kooperationsvertrag mit der GAG. Er verwaltet die Gemeinschaftsräume und hat ein Vorschlagsrecht für neue Mieter*innen im Projekt. So entsteht ein „Gefühl vom eigenen Haus“. Die GAG schätzt die engagierte Mietergruppe.

Die Gründer*innengruppe suchte schon seit vielen Jahren nach einer Möglichkeit, gemeinschaftlich zu wohnen. Kerngedanke war die Idee, regelmäßig gemeinsam zu kochen, um sich so gegenseitig von der einsamen Hausarbeit zu entlasten. Das wird nun im 170 qm großen Gemeinschaftsbereich mit großer Küche verwirklicht. Im Gemeinschaftsraum gibt es aber auch Angebote für Nachbarn.

Frau Seitz, GAG, erklärt das Konzept Demenz-WG – Foto Almut Skriver, MSZ

Eine andere Art des Zusammenlebens ermöglicht die GAG seit 2007 in ihren selbstverantworteten Demenz-WGs. Das sind vom Land NRW geförderte Gruppenwohnungen für 8-10 an Demenz erkrankten Personen. Die Angehörigen schließen sich zu einer GbR zusammen und mieten die Wohnung an. Sie beauftragen gemeinsam einen Pflegedienst ihrer Wahl und stellen selbst die Regeln für Essens- und Besuchszeiten auf. Die Angehörigen sind jederzeit willkommen und ergänzen das professionelle Angebot mit eigenen Ideen: „Wir gestalten und entscheiden“.

Frau Mommer erklärt das Konzept Inklusiv Wohnen – Foto Almut Skriver, MSZ

Auf Anregung des Vereins Inklusiv Wohnen Köln e. V. baute die GAG 2017 ein inklusives Haus im Sürther Feld. Hier wohnen auf 2.400 qm 32 Menschen von 2-85 Jahren. Es gibt zwei inklusive Wohngemeinschaften, in denen Studierende mit eingeschränkten Menschen zusammenleben. Auch hier sind die WGs selbstverantwortet durch die Angehörigen organisiert. Die Wohngemeinschaften sind nach dem Prinzip der Clusterwohnung geplant: Jede Person bewohnt ein eigenes Zimmer mit Bad, Küche und Wohnräume werden gemeinsam genutzt. Die Studierenden leben mietfrei nach dem Modell Wohnen für Hilfe und engagieren sich einige Stunden pro Woche für die Gruppe. Die Pflege durch Fachkräfte ist je nach Bedarf der Bewohnenden in den Alltag integriert. Vier Personen aus einer WG sind inzwischen in eine der vier frei finanzierten Wohnungen umgezogen und leben dort jetzt selbständig. Insgesamt eine Win-Win-Situation für alle Bewohner*innen! Der Verein Inklusiv Wohnen Köln e. V. bietet für Interessierte regelmäßig Tage der offenen Tür an. Wenn Sie selbst ein Projekt starten möchten: Inklusive Projekte werden inzwischen bundesweit von WohnSinn e. V. beraten. Viele Informationen bietet auch die WIN-Hompage.

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